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XIBALBA-The Unseen World
Bilder zur Unterwelt der Maya, dem Ort der Furcht

Klanginstallation: Gerhard Junker

26. März - 7. April 1999

Palmenhaus, Schloß Schönbrunn
A-1130 Wien

In der Vorstellung der Maya bestand die Welt aus 13 Himmeln und 9 Unterwelten. XIBALBA, der "Ort der Furcht" wurden von spezifischen Gottheiten, Tieren und Mischwesen bewohnt, die uns teilweise nur durch Grabbeigaben überliefert sind. Sie waren die Verkörperung der realen Bedrohung des Lebens im Regenwald und die Verbindung mit der mystischen Zukunft. Der Tod galt den Maya als erstrebenswert, da er dem Individuum das Erreichen einer höheren Seinsebene versprach, gleichzeitig war er aber auch mit Angst und Furcht besetzt. Die Malerin Sylvie Proidl nahm im Jänner 1998 an einer archäologischen Grabung in Yaxha, Guatemala teil, wo sie sich intensiv mit der Kultur der Maya beschäftigte. Die starke meditative Kraft dieses Kultortes im Regenwald reflektieren ihre neuesten Arbeiten. Die Auseinandersetzung mit außereuropäischen Lebensräumen und indigenen Menschen ist eine Konstante in Sylvie Proidls Schaffen. XIBALBA versteht sich als interdisziplinäres Kunstprojekt, das auf die Verschmelzung von visuellen, auditiven und olfaktorischen Eindrücken abzielt. Der alle Ebenen der sensorischen Wahrnehmung ansprechende Rahmen des 1882 erbauten Palmenhauses Schönbrunn bildet den perfekten Hintergrund für diese Inszenierung. Die Technik der Bilder - Ölfarbe und Ölmalstift auf transparenter Hartfolie - macht es möglich, die Arbeiten inmitten der Pflanzen, selbst im feuchten Tropenraum und am Wasser zu plazieren. Das erlaubt Besuchern die heutige künstlerische Umsetzung einer 1000 Jahre alten Bildsprache sinnlich unmittelbar zu erleben.

Fotos: www.rudolfschwarz.at

 

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